Menschenrechte schützen – Verantwortung übernehmen
So ist das Erasmus+-Projekt betitelt, mit dem sich Schülerinnen und Schüler des Runge-Gymnasiums gemeinsam mit 35 Jugendlichen aus Polen, den Niederlanden und Belgien beschäftigen. Im März 2023 fand das erste Projekttreffen in der Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte Golm in Kamminke auf Usedom statt. Die Jugendlichen nahmen aktiv an der traditionellen Veranstaltung auf der Kriegsgräberstätte zum Gedenken an die Kriegsopfer des Zweiten Weltkrieges teil. Sie trafen außerdem in Świnoujście Zeitzeugen und besuchten das Historisch-Technische Museum sowie die Denkmallandschaft in Peenemünde. Die Schülerinnen und Schülern hatten die Möglichkeit, gemeinsam Geschichte zu erfahren und interessante Orte zu erkunden. Sie arbeiteten in den Gruppen bunt gemischt, konnten sich kennenlernen und austauschen und sogar Freundschaften schließen. Ein sehr gelungener Projektauftakt. PS. Von unserer Schule nahmen Feruna, Marlinn, Lilly sowie Malte und Tobias teil.
(Foto: HTM Peenemünde)
Im Oktober 2023 ging es dann mit Malte, Adrian, Wolf und Cedric zum zweiten Projekttreffen nach Warschau. Warschau – die Hauptstadt Polens, das war natürlich besonders spannend. Wie schon auf dem Golm begann das Projekt mit einem spaßigen „Speeddating“, damit alle Schülerinnen und Schüler aus Świnoujście und Police, Kopenhagen und Sankt Vith, Karlshagen und Wolgast möglichst schnell miteinander bekannt werden. Im Museum des Warschauer Aufstandes wurde es dann jedoch ernst, denn dieses interaktive Museum erinnert an die größte bewaffnete Aktion des Untergrunds im besetzten Europa während des Zweiten Weltkrieges. Die Jugendlichen trafen dort den in Warschau geborenen Bogdan Bartnikowsi. Er erlebte 1944 als Kind den Warschauer Aufstand, überlebte das Vernichtungslager Auschwitz – Birkenau sowie das KZ Sachsenhausen. Geduldig beantwortete er viele Fragen. Seine anschaulichen und berührenden Ausführungen hinterließen bei allen einen bleibenden Eindruck. Viel Neues erfuhren die Schülerinnen und Schüler im Museum POLIN, dem Museum zur Geschichte der polnischen Juden auf dem Gelände des ehemaligen Warschauer Ghettos. Anliegen der Kuratoren der Ausstellungen war es, nicht ein weiteres Holocaust-Museum zu schaffen, sondern ein Museum des Lebens. Während eines Rundgangs über das Gelände des ehemaligen Ghettos war zu erfahren, unter welchen gefährlichen Umständen es Einzelpersonen heldenhaft gelang, das Leben jüdischer Kinder zu retten. In die frühe Geschichte Polens konnte dann beim Rundgang durch das Warschauer Königsschloss eingetaucht werden, welches seinen Ursprung bereits im 14. Jahrhundert hat.
(Foto: Carlo Lejeune, Belgien)
Wieder standen auch bei diesem Projekttreffen das gemeinsame Lernen, der Austausch von Gedanken und das Erstellen von Material für einen virtuellen Lernkoffer im Fokus der Exkursionen.
K. Wachsmann
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